5 exzellente Staubsauger mit Beutel
zuletzt aktualisiert am: 8. März 2023
Zwar wird die Leistung von Akkustaubsauger und Saugrobotern immer besser und der Preis günstiger, dennoch können sie in vielen Situationen einen Bodenstaubsauger nicht ersetzen. Die Saugkraft ist bei den kabelgebundenen Geräten in der Regel höher, sodass grober Schmutz oder Staub aus Ritzen zuverlässiger entfernt wird.
Einige Leute besitzen daher mehrere Staubsauger für verschiedene Situationen: ein Saugroboter für die tägliche Reinigung, ein Akkusauger für zwischendurch und einen Bodenstaubsauger für den gründlichen Großputz. Dies treibt natürlich die Anschaffungskosten stark in die Höhe. Glücklicherweise ist ein Bodenstaubsauger mit Beutel für einen Haushalt vollkommen ausreichend und es gibt hervorragende Modelle schon ab 150 €. Dies ist im Vergleich zu den kabellosen Geräten und den Saugrobotern, die meist mehrere hundert Euro kosten, ein großer Vorteil.
Bodenstaubsauger verdienen daher auch weiterhin einen Platz in Ihrem Haushalt. Damit Sie für Ihre Anforderungen das richtige Modell auswählen, erklären wir Ihnen im Folgenden die wichtigsten Kaufkriterien.
Das ist beim Kauf eines Staubsaugers mit Beutel zu beachten
- Saugleistung: Die Saugleistung ist eines der wichtigsten Kaufkriterien und wird auch dementsprechend vermarktet. Einen Vergleich zwischen den verschiedenen Herstellern allein aufgrund der Produktspezifikationen ist allerdings nahezu unmöglich. Die maximale Motorleistung ist zwar ein guter Anhaltspunkt, deckt aber nur einen Teilbereich ab. Welche Saugleistung nachher an der Düse anliegt, ist neben der Motorleistung auch von der Effizienz des Motors, der Strömungsführung, der Düse und dem Luftfilter abhängig. Detaillierte Tests zur Saugleistung sind beispielsweise bei Stiftung Warentest zu finden. Übrigens: Seit 2017 darf in der EU die Nennleistungsaufnahme von Staubsaugern maximal 900 W betragen.
- Kosten: Staubsauger mit Beutel sind in der Regel etwas günstiger als jene ohne Beutel. Der Anschaffungspreis reicht von ca. 70 € bis 250 €. Dabei ist für hochwertige Modelle bereits ein Budget von 150 € vollkommen ausreichend. Zu den Anschaffungskosten addieren sich noch die laufenden Kosten für die Beutel und den Strom. Je nach Marke kosten Beutel zwischen 1 € und 3 €. Bei den Stromkosten lässt sich sparen, wenn der Staubsauger eine niedrige Leistungsaufnahme hat.
- Gewicht: Wird der Staubsauger über mehrere Stockwerke verwendet, spielt das Gewicht beim Tragen eine große Rolle. Kleine und kompakte Bodenstaubsauger wiegen ca. 4,5 kg. Größere Modelle bringen bis zu 8 kg auf die Waage. Bei sehr kompakten Modellen besteht allerdings die Gefahr, dass die Luftführung nicht mehr ideal gestaltet werden kann und somit Saugleistung eingebüßt wird.
- Abluftfilter: Die Filterung der Luft ist in der Regel zweistufig, wobei die erste Stufe durch den Beutel selbst darstellt wird. Dieser hält groben und feinen Schmutz zurück und besitzt daher ein großes Volumen. Der anschließende Luftfilter reinigt den ausströmenden Luftstrom von kleinsten Partikeln. Für Allergiker sind hier HEPA-Filter besonders sinnvoll. Diese Filter müssen einen bestimmten Standard erfüllen und filtern auch Feinstaub und Allergene zuverlässig aus der Luft heraus.
- Lautstärke: Staubsauger mit Beutel sind vergleichsweise leise, sodass der Schallpegel teils unter 65 dB liegt. Lautere Modelle kommen dagegen auf über 80 dB. Akkusauger und Bodenstaubsauger ohne Beutel sind tendenziell lauter als jene Modelle mit Beutel.
- Kabellänge und Aktionsradius: Viele Hersteller geben neben der Kabellänge auch einen Aktionsradius an. Der Aktionsradius berechnet sich aus der Summe der Kabellänge plus der Länge des Saugschlauches und dem Rohr. Zischen den beiden Werten liegt meist eine Differenz von 3 bis 4 Metern. Der Aktionsradius kann je nach Modell und Hersteller zwischen 5 und 12 Metern variieren. Vor allem bei größeren Wohnungen oder Häusern ist ein größer Aktionsradius von Vorteil.
Unsere Empfehlungen
Miele S 8340 PowerLine
Leistung: 890 W | Lautstärke: 77 dB | Aktionsradius: 12 m | Gewicht: 7,26 kg | Abluftfilter: AirClean Filter
Vorteile:
- leistungsstark
- hochwertige Verarbeitungsqualität
- großer Aktionsradius
Nachteile:
- hoher Geräuschpegel
- schwer
Der Miele S 8340 PowerLine gehört mit seinen 890 W zu den leistungsstärksten Bodenstaubsaugern von Miele. Gleichwohl kann das Gerät mit seinen sechs elektronisch geregelten Leistungsstufen neben der kraftvollen Reinigung von stark verschmutzten Teppichen, auch für das schonende Absaugen von Gardinen und Polstern eingesetzt werden. Für diese Aufgaben steht eine Polsterdüse, eine Fugendüse und ein Saugpinsel zur Verfügung. Praktischerweise lassen sich die drei Zubehörteile direkt im Gehäuse verstauen. Die Verarbeitung des Staubsaugers ist insgesamt robust und solide, was allerdings dafür sorgt, dass er mit 7,2 kg definitiv kein Leichtgewicht ist. Aufgrund des leistungsstarken Motors ist der Sauger was den Stromverbrauch betrifft nicht sonderlich sparsam und auch bezüglich der Lautstärke ist er mit 80 dB relativ laut. Beide Nachteile treten allerdings nur bei der höchsten Leistungsstufe auf, die im normalen Betrieb sicherlich nur gelegentlich verwendet wird.
Siemens VS06A111
Leistung: 600 W | Lautstärke: 79 dB | Aktionsradius: 9 m | Gewicht: 5,7 kg | Abluftfilter: Mikro Filter
Vorteile:
- klein und leicht
- sehr wendig
- gute Ausstattung
Nachteile:
- laut
- mittelmäßiger Aktionsradius
Für alle, die einen leichten und wendigen Staubsauger mit guter Saugleistung suchen, bietet sich der Siemens VS06A111 an. Er ist vergleichsweise günstig, besitzt ein kompaktes Gehäuse und wiegt lediglich 5,7 kg. Trotz der kleinen Abmessungen konnte Siemens einen leistungsstarken 600 W Motor mit einem besonders aerodynamischen Gebläse in dem Sauger unterbringen. Das Zubehör beschränkt sich neben der universellen Bodendüse ansonsten auf eine Fugendüse und eine Polsterdüse. Die beiden Letzteren lassen sich im Gehäuse verstauen und sind somit stets aufgeräumt. Ganz ohne Nachteile bleibt die kompakte Bauweise allerdings nicht. Der Abluftfilter bietet nur eine standardmäßige Filterung, was in Ordnung ist, solange man keine Hausstauballergie hat. Auch die Lautstärke ist mit 79 dB für einen 600 W Motor relativ hoch und der Aktionsradius liegt mit 9 m eher im Mittelfeld. Angesicht des Preises lässt sich über diese Schwächen allerdings hinwegsehen.
AEG VX82-1-2ST
Leistung: 600 W | Lautstärke: 57 dB | Aktionsradius: 12 m | Gewicht: 6,9 kg | Abluftfilter: waschbarer Hygiene Filter
Vorteile:
- automatische Regulierung der Saugkraft
- sehr leise
- mindestens 55 % aus Recyclingkunststoff
Nachteile:
- kein Stauraum für das Zubehör im Gehäuse
- relativ teuer
Wer einen besonders leisen Staubsauger sucht, für den lohnt es sich den AEG VX82-1-2ST genauer anzuschauen. Mit einem Schallpegel von nur 57 dB ist er in etwa so laut wie ein normales Gespräch. Da 10 dB schon eine Verdoppelung der Lautstärke darstellen, ist der Unterschied zu Staubsaugern mit einem Schallpegel zwischen 70 - 80 dB wirklich enorm groß. Es ist fast nur noch die Luftströmung an der Düse hörbar. Abgesehen von der Lautstärke bietet der Sauger einige weitere interessante Funktionen. Beispielsweise ist das Gerät in der Lage, die Saugkraft in Abhängigkeit der Bodenbeschaffenheit automatisch anzupassen. Bei einem Wechsel von Hartboden zu Teppich muss die Saugkraft somit nicht mehr manuell nachjustiert werden. Der Abluftfilter hat nach EPA-12 Standard einen Abscheidegrad von mindestens 99,5 % und liegt damit nur knapp unter dem Niveau eines HEPA-Filters. Leider gibt es für das dreiteilige Zubehör keinen Stauraum im Gehäuse des Saugers. Dafür sind die Abmessungen relativ kompakt gehalten.
Bosch BGL6LHYG ProHygienic
Leistung: 600 W | Lautstärke: 75 dB | Aktionsradius: 12 m | Gewicht: 6 kg | Abluftfilter: waschbarer UltraAllergy Hygienefilter
Vorteile:
- Saugkraft am Griff regelbar
- waschbarer Hygienefilter
- Anti-Geruchs-Staubbeutel
Nachteile:
- kein Stauraum für das Zubehör im Gehäuse
- wenig Zubehör im Lieferumfang
Der Serie 6 ProHygienic von Bosch lässt bezüglich der Ausstattung nahezu keine Wünsche offen. Allem voran ist er jedoch für Allergiker ausgelegt, indem er einen besonders effektiven Abluftfilter verbaut hat. Der UltraAllergy Hygienefilter filtert laut dem Hersteller 99,99 % aller Allergene, Feinstaubpartikel und Bakterien aus der Luft heraus. Mit diesen Werten würde er zwischen den HEPA-Filterklassen H13 und H14 liegen, was bei einem Staubsauger eher selten ist. Seitens Bosch werden allerdings keine Filterklassen angegeben. Ausgesprochen praktisch ist außerdem die Möglichkeit, die Staubsaugerleistung direkt am oberen Ende der Teleskopstange regeln zu können. Allerdings müssen hierfür Batterien in den Griff eingesetzt werden, da die Kommunikation zur Hauptsteuereinheit per Funk stattfindet. Bezüglich des Gewichts, der Lautstärke und des Aktionsradius liegt das Gerät auf einem hohen Niveau. Leider fällt das im Lieferumfang enthaltene Zubehör etwas spärlich aus und es gibt keine Möglichkeit es direkt im Gehäuse zu verstauen.
Complete C3 Electro EcoLine
Leistung: 550 W | Lautstärke: 80 dB | Aktionsradius: 12 m | Gewicht: 11 kg | Abluftfilter: HEPA AirClean Filter
Vorteile:
- Elektrobürste ideal für Tierhaare
- HEPA-Abluftfilter
- geringer Energieverbrauch
Nachteile:
- schwer
- teuer
Bodenstaubsauger mit einer rotierenden Bürste in der Bodendüse sind relativ selten anzutreffen. In den meisten Fällen wird die Bürste lediglich über den Luftstrom angetrieben, was die Leistungsfähigkeit stark mindert. Der Miele Complete C3 Electro hat dagegen eine elektrisch angetriebene Bürste, sodass Teppiche schnell und effektiv von Haaren und tief sitzenden Schmutz befreit werden können. Normalerweise besitzen nur Akkustaubsauger aufgrund ihrer geringeren Saugleistung eine elektrisch angetriebene Bodenbürste, während Bodenstaubsauger, auch beim Teppich, allein auf ihre hohe Saugkraft setzen. Durch den Einsatz der elektrischen Brüste bei dem Complete C3 werden die Vorteile aus beiden Welten kombiniert. Gleichzeitig ist eine Motorleistung von 550 W vollkommen ausreichend, was sich positiv auf den Energieverbrauch auswirkt. Allerdings bringt die elektrische Bodenbürste auch Nachteile mit sich. Insgesamt wiegt das Gerät 11 kg und ist im Vergleich zu normalen Bodenstaubsaugern teuer.
Vor- und Nachteile eines Staubsaugers mit Beutel
Staubsauger werden nach wie vor in die Kategorien mit Beutel und ohne Beutel unterteilt. Modelle mit Beutel gibt es schon länger auf dem Markt und fangen den Schmutz in einem Beutel, der als Filter fungiert, auf. Selbstverständlich füllt sich der Beutel in Laufe der Zeit mit Schmutz und muss schlussendlich ersetzt werden. Beutellose Staubsauger fangen den Dreck in einem Schmutzbehälter auf, der über den Mülleimer entleert werden kann. Damit der Schmutz in dem Behälter bleibt, wird die Luft in eine schnelle Rotation versetzt. Die auf die Staubpartikel wirkende Zentrifugalkraft sorgt dafür, dass die Partikel nicht mit der Abluft wieder aufgeblasen werden. Dieses Prinzip wurde bei Staubsaugern zuerst von Dyson angewendet. Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, auf die wir im Folgenden eingehen werden:
Vorteile von Staubsaugern mit Beutel:
- Anschaffungspreis: Staubsauger mit Beutel haben einen signifikanten Preisvorteil bei der Anschaffung. Die Geräte liegen preislich im Schnitt deutlich unter den beutellosen Modellen. Dies liegt unter anderem daran, dass nicht ein oder mehrere Zyklonen im Gehäuse integriert werden müssen.
- Lautstärke: Viele Produkttests haben bestätigt, dass Staubsauger mit Beutel durchschnittlicher leiser als ihre beutellosen Konkurrenten sind. Es gibt sogar besonders leise Modelle, deren Schallemissionen unter 65 dB liegen. Der Beutel dämpft die Geräusche des Gebläses und im Gegensatz zur Zyklonentechnologie wird keine besonders hohe Luftgeschwindigkeit benötigt, was das Strömungsrauschen reduziert. Da beutellose Modelle auf eine hohe Strömungsgeschwindigkeit angewiesen sind, lässt sich die Motorleistung nicht nennenswert reduzieren. Sie laufen immer auf der höchsten Stufe. Bei Staubsaugern mit Beuteln kann die Saugleistung in Abhängigkeit der Motorleistung geregelt werden. Je geringer die Leistung ausfällt, desto leiser und sparsamer arbeitet der Staubsauger.
- Für Allergiker geeignet: Staubsauger mit Beutel sind allgemeinen hygienischer und allergikerfreundlicher als die beutellosen Modelle. Schmutz und Staub lagert sich sicher im Beutel ab. Die Öffnung des Beutels kann in der Regel verschlossen werden, sodass das Auswechseln und Entsorgen absolut hygienisch vonstattengehen. Bei beutellosen Modellen befindet sich der Staub in einem Kanister, der über dem Mülleimer ausgeleert werden muss, was Feinstaub und Allergene aufwirbelt. Das Ausleeren sollte daher am besten im Freien stattfinden. Des Weiteren besitzen Staubsauger mit Beutel gewöhnlich einen Abluftfilter. Je nach Klassifizierung kann dieser Allergene und Feinstaub aus der Luft entfernen. Einige beutellose Modelle besitzen ebenfalls einen Abluftfilter, allerdings muss dieser häufiger ausgewechselt werden und ist daher nicht sonderlich weitverbreitet.
- Reinigung: Staubsauger mit Beutel lassen sich sehr unkompliziert und schnell reinigen, da lediglich der Beutel ausgetauscht werden muss. Dies sollte stets bei einem vollen Beutel oder nach spätestens zwei Monaten geschehen. Die meisten Sauger besitzen eine Anzeige, die angibt, ab welchem Füllstand der Schmutz im Beutel sich negativ auf die Saugleistung auswirkt. Wer den Beutel länger als zwei Monate verwendet, riskiert, dass dieser unhygienisch wird und zu riechen beginnt. Der Behälter von beutellosen Modellen kann nicht so viel Staub wie ein Beutel aufnehmen und muss dementsprechend häufiger entleert und gereinigt werden. Der Aufwand ist, was die Reinigung betrifft, daher deutlich höher.
Nachteile von Staubsaugern mit Beutel:
- Laufende Kosten: Sind die Staubsaugerbeutel voll oder schon seit längerer Zeit im Einsatz, müssen sie ausgewechselt werden. Dies führt zu laufenden Kosten, die allerdings stark von Ihren Sauggewohnheiten abhängen. Je nach Modell kosten Staubsaugerbeutel zwischen 1 € - 3 €. Sparen lässt sich, wenn Sie auf teure Markenbeutel verzichten und stattdessen zu Drittanbietern greifen. Die Auswahl an Beuteln ist allerdings stark von der Popularität des Modells abhängig. Dies führt direkt zu einem weiteren Problem. Sollte ihr Modell bereits sehr alt sein, kann es unter Umständen schwierig sein, Ersatzbeutel zu finden.
- Verlust der Saugkraft: Prinzipiell sind Staubsauger mit und ohne Beutel, was die Saugkraft betrifft, auf einem ähnlich hohen Niveau. Allerdings kann die Saugkraft bei einem vollen Beutel deutlich abnehmen. Wie schnell dies geschieht, ist neben der Staubmenge auch von der Beutelqualität abhängig. Manche tendieren dazu, sich schneller zuzusetzen und die Saugleistung negativ zu beeinflussen. Da es schwer zu erkennen ist, wann der Beutel voll ist, verfügen die meisten neueren Modelle über eine Anzeige, die den Füllstand des Beutels angibt. Bei beutellosen Modellen ist die Saugkraft unabhängig von dem Füllstand des Staubbehälters. Ab einer gewissen Menge Staub muss aber auch dieser unbedingt entleert werden, da ansonsten der Staub wieder ausgeblasen wird.
- Beutel verursachen Müll: Neben dem offensichtlichen finanziellen Aspekt, sollte auch die Auswirkung auf die Umwelt berücksichtigt werden. Die mit Staub gefüllten Beutel müssen im Restmüll entsorgt werden, sodass während der gesamten Einsatzzeit des Staubsaugers Müll anfällt. Die Menge ist jedoch stark vom Nutzungsverhalten abhängig.
- Beutel können riechen: Mit dem Staub gelangen auch Milben, Bakterien und sonstige Mikroorganismen in den Beutel. Dies führt dazu, dass dieser nach einer gewissen Zeit zu riechen beginnt. Dieses Problem verstärkt sich, wenn sie Pflanzen oder Speisereste aufsaugen. Es ist daher ratsam, den Beutel nach spätestens zwei Monaten zu wechseln – auch wenn dieser noch nicht voll ist.
Saugleistung und Einfluss der EU-Verordnung
Die Saugleistung ist eines der wichtigsten Kaufkriterien – schließlich soll der Staubsauger möglich viel Staub von Hartböden und Teppichen entfernen.
Die Hersteller stecken daher entsprechend viel Aufwand in das Marketing der Leistung. Leider sind die in den Produktspezifikationen angegeben Leistungen in der Regel nicht miteinander vergleichbar. Um einen Eindruck zu gewinnen, welche Leistungsangaben wie aussagekräftig sind, schauen wir uns zunächst die Funktionsweise der Staubsauger an.
Funktionsweise eines Staubsaugers mit Beutel
- Bei allen Staubsaugern wird der Luftstrom, von der Düse über den Beutel bis hin zum Auslass von einem Gebläse mit Motor erzeugt. Dreht sich das vom Motor angetriebene Gebläserad, entsteht davor ein Unterdruck, d.h. der Druck im Inneren des Staubsaugers fällt unter den Umgebungsdruck im Raum.
- Durch den Unterdruck strömt die Luft außerhalb des Staubsaugers durch die Düse in den Staubsauger hinein. Dabei wird Schmutz und Staub mitgerissen und landet im Beutel.
- Das Gebläse kann einen größeren Unterdruck erzeugen, desto stärker der Motor ist. Und je größer der Unterdruck ist, desto schneller strömt die Luft mit dem Schmutz in den Staubsauger. Daher werben die Hersteller meist mit Produktspezifikationen, die sich auf die Leistungsfähigkeit des Motors beziehen.
Und genau hier beginnt das Problem. Die Leistungsfähigkeit des Motors ist zwar ein wichtiger Faktor für die Saugleistung, allerdings gibt es noch viele weitere Faktoren, die einen signifikanten Einfluss haben.
Einflussfaktoren auf die Saugleistung
- Wirkungsgrad des Motors: Die Leistung eines Staubsaugers wird in der Regel mit der Nennleistungsaufnahme des Geräts beziffert. Diese sagt allerdings nur aus, wie viel Strom der Staubsauger verbraucht. Wie effizient der Motor den Strom in eine Rotationsbewegung umwandelt, wird dagegen nicht angegeben. Universalmotoren haben zwar einen schlechten Wirkungsgrad, sind aber günstig und werden gerne in Haushaltsgeräten eingesetzt. Inwieweit Staubsaugerhersteller diese Motoren seid Einführung der Leistungsbegrenzung noch verwenden, ist nicht bekannt.
- Gebläse: Auch beim Gebläse gibt es verschiedene Bauweisen. Im billigsten Fall sind die Schaufeln einfache Bleche, die miteinander vernietet werden. Strömungsoptimierte Schaufeln können den Wirkungsgrad des Gebläses und damit den erzeugten Unterdruck deutlich erhöhen. Selbstverständlich ist dies teurer.
- Strömungswiderstand: Da kompakte und leichte Staubsauger besonders praktisch sind, müssen alle Komponenten auf engem Raum Platz finden. Dies lässt wenig Möglichkeiten für eine optimierte Führung der Luft mit geringen Strömungswiderständen. Vor allem die Fläche, mit der der Beutel durchströmt wird, ist relativ klein und erzeugt einen großen Druckabfall. Eine Optimierung in diesem Bereich würde sicherstellen, dass ein größerer Anteil der Motorleistung auch wirklich als Saugleistung an der Düse ankommt.
Da diese Punkte allerdings schwierig zu bewerten sind, haben sich in der Vergangenheit viele Hersteller darauf konzentriert, allein die Leistungsaufnahme des Motors zu steigern. Manche Staubsauger waren mit bis zu 3000 Watt gekennzeichnet. Schon damals kam der Testsieger von Stiftung Warentest mit deutlich weniger Leistung aus und hat gezeigt, dass die fortwährende Leistungssteigerung dem Kunden, abgesehen von einer hohen Stromrechnung, nichts bringt.
Regulierung durch die EU
Aufgrund des hohen Stromverbrauchs hat die EU beschlossen, die Nennleistungsaufnahme von Staubsaugern im Jahr 2014 auf maximal 1600 W und ab dem Jahr 2017 auf 900 W zu begrenzen. Damit wurde ein Anreiz geschaffen, die wirkliche Saugleistung an der Düse und nicht nur die Motorleistung zu optimieren. Gleichzeitig wurden Reinigungsklassen für Teppich und Hartböden definiert, die ebenfalls auf dem EU-Energielabel angegeben werden mussten. Die Klassen von A bis G sollten eine bessere Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Modellen und Marken bieten und orientierten sich an der Staubaufnahmefähigkeit der Sauger.
Allerdings haben genau die Reinigungsklassen Anlass zu einer Klage gegeben, sodass das Gericht der Europäischen Union die Verwendung des Energielabels im Jahr 2019 untersagt hat. Manche Hersteller geben die Reinigungsklassen in den Produktspezifikationen zwar noch an, andere verzichten allerdings darauf, sodass eine wirkliche Vergleichbarkeit der Saugleistung leider nicht mehr gegeben ist.
Effektivität und Methoden der Luftfilterung
Der Staubsaugerbeutel übernimmt den größten Teil der Filterung, indem er nahezu allen Staub zurückhält. Allerdings gibt es auch sehr feine Partikel, die der Beutel nicht zuverlässig zurückhalten kann. Daher haben die meisten Staubsauger einen zweiten Filter verbaut, der Partikel wie Allergene, Milben und Feinstaub abscheidet.
Die Qualität dieses Filters unterscheidet sich jedoch je nach Hersteller und Modell. Allergiker sollten darauf achten, dass es sich um einen HEPA-Filter handelt. Im Folgenden werden wir auf die verschiedenen Arten von Luftfiltern in Staubsaugern eingehen:
- HEPA-Filter: Diese Filterart ist ideal für Allergiker geeignet, da mindestens 99,95 % der Partikel mit einer Größe von 0,3 μm abgeschieden wird. Für kleinere oder größere Partikel ist der Abscheidegrad sogar noch höher. Für die HEPA-Bezeichnung müssen die Filter die europäische Norm EN 1822 oder die US-amerikanische Norm DOE-STD-3020-97 erfüllen. Damit der HEPA-Filter effektiv arbeiten kann, ist es wichtig, dass die angesaugte Luft wirklich komplett durch den Filter hindurchgeht und nicht über kleine Ritzen und Spalte ungefiltert wieder ausgestoßen wird. Hierzu müssen alle Verbindungsstellen von Beutel, Motor, Schläuchen und Düsen mittels Gummidichtungen abgedichtet werden. Dies ist natürlich ein hoher Aufwand und nur in speziellen Geräten für Allergiker vorzufinden. HEPA-Filter oder die etwas ineffizienteren EPA-Filter sind dagegen weitverbreitet.
- Aktivkohlefilter: Aktivkohle besitzt eine hohe chemische Bindungsfähigkeit und ist somit in der Lage Gerüche und Schadstoffe aus der Luft einzufangen. Im Gegensatz zu den anderen hier aufgeführten Filtern haben Aktivkohlefilter eine geringe Effektivität beim Abscheiden von Partikel aus der Luft. Daher werden sie meist in Kombination mit HEPA-Filtern angeboten. Staubsauger mit Aktivkohlefilter sind besonders für Menschen geeignet, die empfindlich auf Gerüche und Chemikalien, wie Parfüm oder Formaldehyd reagieren.
- Patronenfilter: Patronenfilter haben eine zylindrische Form, wobei das Filtermaterial meist wellenförmig angeordnet ist. Diese Filter sind je nach Bauweise als Einwegfilter ausgelegt oder können zwischendurch gereinigt werden, indem man sie auswäscht oder ausklopft. Das Filtermaterial besteht entweder aus Papier, Glas- oder Kunststofffasern.
- Schaumstofffilter: Schaumstofffilter sind besonders preiswerte Luftfilter. Der große Vorteil ist, dass sie nahezu beliebig oft ausgewaschen werden können. Allerdings dauert das vollständige Trocknen des Filters relativ lange. Bezüglich der Filterwirkung können sie nicht mit den deutlich effektiveren EPA- oder HEPA-Filtern mithalten.
- Stofffilter: Stofffilter werden eher in großen industriellen Staubsaugern eingesetzt, als in Heimstaubsaugern. Sie sind waschbar und haben eine lange Lebensdauer.
Praktische Zubehörteile für Staubsauger
Egal, wo Sie wohnen, es gibt viele schwer zugängliche Stellen. Sei es eine Ecke hinter einem Bücherregal oder Staub auf hohen Schränken. Bodenstaubsauger mit Beutel werden in der Regel mit verschiedenen Zubehörteilen ausliefert, die sich praktischerweise im Gehäuse verstauen lassen. Folgendes Zubehör ist besonders hilfreich:
- Bodendüse: Jeder Bodenstaubsauger besitzt mindestens eine Bodendüse im Lieferumfang. In der Regel handelt es sich um eine Universaldüse, die sowohl auf Hartböden, als auch auf Teppichen verwendet werden kann. Die Borsten an der Düse lassen sich in Abhängigkeit der Bodenart ein- und ausfahren. Abgesehen davon gibt es noch spezielle Bodendüsen für Parkett, dessen Bürsten weicher ausfallen, um die empfindliche Oberfläche nicht zu beschädigen.
- Bodendüse mit rotierender Bürste: Nahezu alle Akkustaubsauger besitzen aufgrund ihrer geringeren Saugleistung eine Bodendüse mit rotierender Bürste. Nur so sind die in der Lage, Teppichböden gründlich zu reinigen. Die meisten Bodenstaubsauger kommen dagegen allein mit ihrem starken Luftstrom aus. Eine rotierende Bürste würde die Reinigungsleistung allerdings nochmals steigern. Mittlerweile gibt es auch einige Optionen für Bodenstaubsauger auf dem Markt. Turbodüsen haben im Luftstrom eine kleine Turbine sitzen, die wiederum die Bürstenrolle antreibt. Allerdings geht somit ein Teil der Saugleistung verloren. Elektrische angetriebene Bürsten haben dieses Problem nicht, allerdings benötigen sie einen Stromanschluss. Der Staubsauger muss daher für den Betrieb mit einer elektrischen Bodendüse ausgelegt sein. Zum Nachrüsten eignen sich daher nur die Turbodüsen.
- Fugendüse: Fugendüsen eignen sich besonders für Ritzen und besonders schmale Stellen. Unterschiede gibt es meist nur in der Länge.
- Saugpinsel: Saugpinsel sind besonders praktisch, um empfindliche Oberflächen von Möbeln oder Tischen zu reinigen. So kann man sich das lästige Staubwischen mit Tüchern ersparen.
- Polsterdüse: Polsterdüsen sind, wie der Name schon verrät, vornehmlich für Polster geeignet. Durch ihre Breite können auch größere Polsterflächen schnell abgesaugt werden.
Pflege und Wartung eines Staubsaugers mit Beutel
Staubsauger mit Beutel haben im Gegensatz zu den beutellosen Modellen einige Komponenten, die regelmäßig ausgetauscht werden müssen. In der Regel handelt es sich dabei um den Staubbeutel, den Motorschutzfilter und den Abluftfilter.
- Staubbeutel: Die meisten Staubsauger besitzen eine Anzeige, die angibt, wann der Beutel ausgewechselt werden muss. Wenn sie besonders viel feinen Staub, wie etwa Bohrstaub aufsaugen, verstopfen die Poren des Beutels besonders schnell und die Anzeige gibt einen Beutelwechsel an, obwohl dieser noch nicht voll ist. Wechseln die auch in diesem Fall den Beutel, da die verstopften Poren die Saugleistung stark mindern.
- Motorschutzfilter: Der Motorschutzfilter stellt sicher, dass keine größeren Mengen Schmutz in das Gebläse geraten und dieses verunreinigen oder beschädigen. Das Wechselintervall beträgt ca. 1 Jahr, allerdings gibt es leichte Unterschiede zwischen den Herstellern. Für genauere Informationen konsultieren Sie bitte die Bedienungsanleitung Ihres Gerätes.
- Abluftfilter: Jeder Hersteller hat eigene Abluftfilter entwickelt, wovon manche die Richtlinien für die besonders effektiven HEPA-Filter erfüllen. Je nach Art des Filters unterscheiden sich die Wechselintervalle deutlich. Manche müssen mit jeden Staubbeutelwechsel ausgetauscht werden, wohingegen andere 1 Jahr im Einsatz bleiben können.
Staubsauger können mit einem feuchten Tuch gereinigt werden. Die Box, in der sich der Beutel befindet, kann mit einem zweiten Staubsauger ausgesaugt werden.
Staubsauger mit Beutel im Test
Bodenstaubsauger mit Beutel waren früher in nahezu jedem Haushalt zu finden. In den 90er-Jahren haben sich dann zunehmend die beutellosen Staubsauger auf dem Markt etabliert und mittlerweile sind auch Staubsaugerroboter und Akkusauger populär geworden. Gleichwohl entscheiden sich viele für einen Staubsauger mit Beutel, sodass viele Produkttests von unterschiedlichen Testmagazinen und Blogs existieren.
Am meisten können wir die Testberichte von Stiftung Warentest empfehlen. Dort werden mindestens einmal pro Jahr Tests zu Staubsaugern mit und ohne Beutel sowie Akkusaugern veröffentlicht. Die Geräte werden nach einer bestimmten Methode in verschiedenen Kategorien getestet, sodass die Saugleistung objektiv vergleichbar ist. Insgesamt hat Stiftung Warentest über 100 Staubsauger unter die Lupe genommen. Bei über 30 Modellen davon handelt es sich um Bodenstaubsauger mit Beutel. Gegen eine kleine Gebühr lassen sich die Testergebnisse mit dem Testsieger freischalten.
Test-reports.de hat selbst keine eigenen Produkttests von Staubsaugern durchgeführt. Für einen aufschlussreichen Produktvergleich haben wir uns intensiv mit Bodenstaubsaugern auseinandergesetzt und bereits mehrere im Alltagsgebrauch ausgetestet. Des Weiteren werten wir neben den technischen Produktdaten auch die Einschätzung der Fachpresse, sowie Beurteilungen aus Testberichten und Kundenmeinungen diverser Onlineshops aus.
FAQ
Was ist beste der Bodenstaubsauger mit Beutel?
Die Antwort hängt stark von Ihren Anforderungen ab. Soll der Staubsauger besonders leise, für Tierhaare geeignet oder allergikerfreundlich sein? Gute Staubsauger mit Beutel sind beispielsweise:
- Miele S 8340 PowerLine
- AEG VX82-1-2ST
- Bosch BGL6LHYG ProHygienic
Ist ein Staubsauger mit oder ohne Beutel besser?
Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Staubsauger mit Beutel sind im Schnitt etwas leiser und besser für Allergiker geeignet. Beutellose Staubsauger sind bezüglich der laufenden Kosten günstiger und verlieren bei einem vollen Kanister nicht ihre Saugkraft.
Wie häufig muss der Beutel getauscht werden?
Prinzipiell muss der Beutel natürlich getauscht werden, wenn er voll ist. Wird viel feiner Staub aufgesaugt (z.B. Bohrstaub), verstopfen die Poren des Beutels schneller und er muss früher ausgewechselt werden. Werden Pflanzen und Essensreste aufgesaugt, kann der Beutel zu riechen beginnen und sollte ausgetauscht werden.
*Alle Preise inkl. der jeweils geltenden gesetzlichen Mehrwertsteuer, ggfs. zzgl. Versandkosten. Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen sind in der Zwischenzeit möglich.
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